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Im Zuge der Digitalisierung und der Anpassung an moderne technologische Anforderungen hat das Kantonale Labor Zürich das Projekt «Neues Betriebsregister» initiiert. Ziel des Projekts war es, das bisherige Betriebsregister sowie die Inspektionsdatenbank durch eine zeitgemässe Anwendung zu ersetzen, die den aktuell technologischen und rechtlichen Standards entspricht. Mit der neuen Lösung wird sichergestellt, dass das System künftig durch verschiedene digitale Schnittstellen erweiterbar ist und robust auf zukünftige Anforderungen reagieren kann. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Optimierung interner Prozesse und den Benutzeranforderungen, um die Prozesse effizienter und nutzerfreundlicher zu gestalten.
Das bestehende Betriebsregister des Kantonalen Labors war über 20 Jahre in Betrieb. Neue Anforderungen an Erweiterbarkeit, Digitalisierung und Anbindung an externe Schnittstellen konnten im bisherigen System nicht mehr umgesetzt werden. Zudem hat das Kantonale Labor verschiedene neue Aufgabengebiete übernommen, was eine differenzierte Registerführung der einzelnen Fachbereiche notwendig machten.
Ziel des Projekts war es, das Betriebsregister durch eine Lösung auf Basis aktueller Technologien zu erneuern und nahtlose Schnittstellen unter anderem zu Bundesanwendungen zu ermöglichen. Die Inspektionen und Stammdatenverwaltung sollten zudem noch näher zusammengeführt werden, und das Berichtswesen sollte in einem kommerziellen Textverarbeitungsprogramm erfolgen, um die Effizienz zu steigern. Die Offline-Funktionalität, welche die Eröffnung von Inspektionen auch ohne Internetverbindung ermöglicht, wird beibehalten. Weiterhin bietet das neue System ein Pendenzenmanagement an, das den Kontrolleuren eine Übersicht über die anstehenden Aufgaben in ihrem Kontrollbereich gibt.
Das Projekt startete im Februar 2023 und wurde in einem iterativen Prozess mit zwei- bis dreiwöchigen Sprints realisiert. In regelmässigen Workshops und Weeklys mit dem Auftraggeber wurden Meilensteine und Zwischenergebnisse validiert. Dabei kamen früh Visualisierungen mit Figma-Prototypen zum Einsatz, um Auftraggeber und Endanwender aktiv in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Fokusgruppen und User-Tests stellten sicher, dass die Anwendung benutzerfreundlich und praxisnah entwickelt wurde.
Die Umsetzung einer Offline-Client-Anwendung ergänzte die Online Funktionalitäten. Dies ermöglicht, Inspektionen auch an Orten ohne Internetverbindung durchzuführen, wobei die Daten nach der Inspektion synchronisiert werden. Die Offline- und Online-Anwendung sind nahtlos integriert und bieten eine ähnliche Benutzeroberfläche, so dass sich die Benutzer intuitiv zurechtfinden.
Im Sommer 2023 wurden erste Funktionalitäten der Applikation in einem Workshop vorgestellt. Rund 10 Mitarbeitende des Kantonalen Labors testeten die erste Version des Systems anhand realer Aufgaben und fanden schnell einen Einstieg. Erkenntnisse aus diesem Workshop flossen direkt in die Weiterentwicklung ein und verbesserten das System von Beginn an.
Die Architektur der Lösung ist einfach gehalten. Die Applikation teilt sich in Frontend und Backend auf, die beide in einer gemeinsamen Anwendung betrieben werden. Es werden frei verfügbare Open Source Bibliotheken genutzt. Die serverseitige Implementierung basiert auf dem bewährten und flexiblen Java Spring Boot Framework. Für den Web Browser Client wird das Single Page Application Framework Angular eingesetzt. Die Applikation wird auf Windows OS betrieben und als Datenbank dient MS SQL Server.
Der Offline-Client ist ein separates Paket, das auf den Rechnern installiert wird. Es basiert auf denselben Frontend-Technologien wie die Online-Lösung, wird aber nicht in einem Browser, sondern in einer nativen Electron-Applikation ausgeführt. Electron ist eine gängige Technologie, um Webanwendungen plattformübergreifend und nativ bereitzustellen. Sie kommt beispielsweise auch in Microsofts Teams zum Einsatz. Neben Angular und Electron wird SQLite für die Verwaltung und Synchronisation der Offline-Daten genutzt.
Für das Projekt wurden folgende Technologien verwendet:
Dann finden Sie auf der Seite Tech & Tools detaillierte Informationen.
Nach dem offiziellen Go-Live im Frühling 2024 führt das Kantonale Labor mittlerweile über 600 Inspektionen und ebenso viele Probenahmen pro Monat erfolgreich mit der neuen Applikation durch. Der gesamte Inspektionsprozess wurde durch die nahtlose Integration der Inspektions- und Betriebsdaten erheblich optimiert.
Durch die Einführung der neuen Anwendung arbeiten die Mitarbeitenden des Kantonalen Labors nun mit einem modernen, benutzerfreundlichen System, das die Anforderungen an Digitalisierung und Schnittstellenintegration vollumfänglich erfüllt.
Zusätzlich bietet die Digitalisierung der Betriebsmeldungen und Mutationen eine Lösung, die die Arbeitsabläufe des Kantonalen Labors modernisiert und nachhaltig optimiert. Das Projekt «Neues Betriebsregister» wurde somit zu einer Erfolgsgeschichte und hat dem Kantonalen Labor den Weg zu einer zukunftssicheren, digitalen Lösung geebnet.